Ubisoft in Schwierigkeiten - Verkauf schwierig

durch 2023-01-27 08:26:14

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Dem französischen Games-Publisher Ubisoft stehen harte Zeiten bevor. Eine harte Konkurrenz auf dem Spielemarkt, die Corona-Pandemie sowie gleich mehrere Flops bei Neuerscheinungen haben das bekannte Unternehmen in ein schwieriges Fahrwasser manövriert. Zuletzt wurden auch mehrere kostenintensive Neuentwicklungen von Computergames abgesagt, obwohl man noch im letzten Jahr beim chinesischen Konglomerat 300 Millionen Euro zur Stabilisierung des Unternehmens eingesammelt hat. Ein Verkauf des Unternehmens an Finanzinvestoren könnte ebenfalls kurz bevorstehen.

Cash Cows können Fehler bei der Unternehmensstrategie nicht kompensieren


Ubisoft gehörte lange Zeit mit zu den größten Spielepublishern für Computergames weltweit. Gambling-Spiele wie bei bigwinwall.com/de/ gehören nicht zum Portfolio. Mit Titeln aus der Assassin's Creed- oder Far Cry-Reihe wurden in den letzten Jahren Milliardenumsätze eingefahren. Im Jahr 2022 lag der Umsatz bei 2,125 Milliarden Euro und damit leicht unter dem des Vorjahres. Dennoch hakte es zuletzt im Unternehmen deutlich. Der Aktienkurs von Ubisoft ist mittlerweile um 60 % eingebrochen.

Mehrere Produktionen wie Just Dance 2023 oder Mario + Rabbids: Sparks of Hope floppten auf ganzer Linie. Die mutmaßliche Cash Cow Skull and Bones wurde abermals verschoben. Daraufhin wurden ganze sieben weitere aktuell in der Pipeline befindliche Produktionen gecancelt. Das Problem scheint hausgemacht.

Offensichtlich ist man bei Ubisoft viel zu spät auf den Trend zu Games as a Service-Spiele aufgesprungen und muss das Feld anderen überlassen. Beispiel: Mit dem Spiel Ghost Recon Frontline wollte man Konkurrenten bei den Battle-Royale-Shootern wie Call of Duty: Warzone und Player Unknown's Battlegrounds (PUBG) ordentlich einheizen.

Der Versuch ist jedoch schon im Ansatz gründlich schief gegangen. Es ist schlichtweg kein weiterer Platz für neue Produktionen da, die eher an eine Kopie der bereits bewährten und erfolgreichen Titel erinnern, anstatt mit wirklichen Innovationen Punkten. Die Folge: die bereits am Markt befindlichen Spiele auf Plattformbasis spielen jeden Monat Unsummen ein und Entwickler wie Ubisoft, die die Entwicklung beziehungsweise frühzeitigen Start verpasst haben, müssen zusehen. Die Cash Cows des Unternehmens, wie Assassin's Creed oder Far Cry, die immer noch viel Geld einbringen, können die Talfahrt von Ubisoft nicht aufhalten.


Mehrere Investoren interessieren sich für eine Übernahme


Jüngst wurde bekannt, dass man bei Ubisoft unter Führung und CEO und Mitgründer Yves Guillemot bereits mit verschiedenen Private-Equity-Investoren wie Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und Blackstone über eine Übernahme verhandelt. Ein Deal konnte indes bislang noch nicht geschlossen werden. Neben inhaltlichen Verhandlungen, unter anderem über die weitere Führung des Unternehmens, dürfte es letztlich hauptsächlich um den Preis gehen.

Während Aktionäre sich angesichts des aktuellen Aktienkurses sich sicherlich über eine Übernahme freuen dürften, ist nicht bekannt, ob dies auch auf CEO Guillemot zutrifft. Dieser besitzt selbst 15 % der Ubisoft Entertainment Aktien, woraus sich der Anspruch auf eine weitere Mitsprache bei Ubisoft ableiten würde.

Gegenüber seinen Mitarbeitern äußerte Guillemot in einer internen Mail, dass diese nun selbst am Ball seien und liefern müssten. Dabei geht es vor allem um eine radikale Verschlankung des Unternehmens, um sich für einen Verkauf fein zu machen. Der eine oder andere Mitarbeiter wird beim Lesen der Mail sicher die Augen gerollt und die innere Kündigung vollzogen haben.

Investoren wie KKR oder Blackstone dürften angesichts der jüngsten Fehlentwicklungen im Unternehmen und der jüngsten Quartalszahlen eher an einem niedrigen Preis interessiert sein, was ganz und gar nicht im Sinne von Guillemot sein dürfte. Wahrscheinlich ist es eher, dass man sich neben einen Preis für die Ubisoft Aktionäre auf ein zusätzliches Signing Fee für Guillemot einigt, der damit seine Funktion im Unternehmen auf das Operationelle beschränken könnte.


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